Festland

Seit Beginn unserer Reise vor nun sechs Monaten waren wir nur auf Inseln. Mit Ausnahme von Neuseeland noch dazu tropische und vulkanische Inseln. Da wurde es nun Zeit, endlich mal einen richtigen Kontinent zu betreten. Außerdem wollten wir nun auch doch mal ein bisschen Winter haben. Der Flug von Hawaii ging zunächst nach San Francisco, wo es klimatisch noch zwischen Sommer und Winter ist. Immerhin konnten wir beim Stadtbummel guten Gewissens unsere langen Hosen anziehen und abends an der Golden Gate Bridge wurde es auch schon recht kühl 😉
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Eine dreistündige Fahrt mit unserem SUV brachte uns dann nach Lake Tahoe in den Schnee. Der Geruch von Nadelholz und kalter Luft war klasse! Wir bezogen eine kleine Lodge mit Privatkamin in unserem Appartement und warteten darauf, dass unser Paket mit den Skisachen ankäme. Das war am 3.12. schon auf die Reise gegangen, steckte aber seit dem 4.12. laut Statusverfolgung in Leipzig fest… Also nix Skifahren, sondern Bergwandern. Wir fuhren mit der Gondel hoch, um festzustellen, dass hier doch einiges anders läuft als in Europa. An der Seilbahn werden einem die Ski abgenommen und verstaut, dann wird man gefragt, wie groß die Gruppe ist und dementsprechend die Gondeln bestückt. So gibt es kein Gedränge und die Kabinen sind gut belegt. Leider geht der „Service“ so weit, dass oben alles fur Nicht-Skiläufer abgesperrt ist, und wir nicht spazieren konnten, wo wir wollten… Doch ein kleines Stück hatten sie übersehen, so dass wir auf einer geschlossenen Piste und durch knietiefen Schnee auf den Berg mit toller Aussicht über den Lake Tahoe steigen konnten.
Lake Tahoe von oben
Langsam machten wir uns aber nun doch Sorgen wegen unseres Paketes, das ja eigentlich schon seit 1-2 Wochen hier hätte auf uns warten sollen. Dazu kam, dass sich nun Feiertage und Wochenende abwechselten, was den Transport nicht gerade beschleunigte. Jule hatte sich in Neuseeland immerhin eine Skihose gekauft, und konnte mit Leih-Schuhen schon mal einen Tag fahren.
Und dann wurde unsere Kiste doch tatsächlich in Washington gescannt. Wir machten das ganze Postamt verrückt mit unseren Nachfragen, denn wir wollten am 1.1. weiter nach Utah fahren. Und das Paket kam in drei Tagen von Washington nur bis Oregon… Wir schmiedeten schon Krisenpläne, von Utah nochmal zurück zu fahren, wenn das Paket käme, aber die USA sind groß und von Utah zurück nach Nevada ist so weit wie Hamburg-München…
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Und da geschieht das kleine Wunder: Das Paket kommt am 31.12. zwei Stunden vor Schalterschluss an! Eine Stunde vor Schluss können wir es abholen und feiern ein zweites kleines Weihnachten 🙂
Nunja, und im Anschluss dann auch gleich Silvester – hier übrigens ohne Feuerwerk. Am kommenden Morgen ging es dann nach Salt Lake City, wo auch ich meine neuen Ski ausprobieren konnte. Und die Grippewelle holte mich ein, so dass ich zwei Tage mit Fieber brach lag.
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Da uns in Salt Lake immer noch nicht genug Schnee lag, sind wir inzwischen nach Colorado weitergefahren. Hier zog gerade die große Kälte durch (-20°C) als wir ankamen, und für LKW galt Schneekettenpflicht. Wir sind gerade so durchgekommen und konnten unsere kleine Wohnung mit Sauna beziehen. Nur liegt jetzt der Rest der Familie darnieder. Lasse hatte nur kurz Fieber und turnt schon wieder rum, während Jule etwas stärker angeschlagen ist. Aber wir haben ja 2 Wochen Zeit, die umliegenden Skigebiete Vail, Breckenridge und A-Basin zu erkunden.