Archiv für den Monat: November 2014

Juchuhhhhh – der Container ist da!!!

…endlich – nach über drei Monaten Reise sind nun auch die ersehnten warmen Kleidungsstücke, ein Trip Trap, Küchenutensilien und natürlich die gute deutsche Kinderpulvermilch und der Pampersnachschub da (klar gibt es hier auch Windeln zu kaufen, aber der Po des kleinen Prinzen ist ja ein bisschen verwöhnt und Nachts hält dann doch der Klassiker am besten durch 🙂 Und was mir ja doch am wichtigsten ist – unsere Fahrräder sind da und auch schon zusammengebaut – dann sollte ich es morgen früh auch in 5-10min zur U-Bahn Station schaffen und nicht wie bisher immer 30min laufen…

32 Packstücke

32 Packstücke

Wohnen

Seit zwei Wochen sind wir nun schon in der neuen Wohnung – in einen Viertel namens „Eton Town“, und wie der Name schon sagt ist es im britischen Stil erbaut und hat max. 9 Stockwerke (was für die Städte hier sehr sehr sehr wenig ist).

Eton Garden

Unser „Garten“

Für meine Verhältnisse ist die Wohnung ja ein bisschen groß – man hat hier richtig weite Wegen von Küche zu Lasses Zimmer etc., wenn man vorher nur 80m² gewohnt war – jetzt ist es fast das doppelte – dafür ohne Keller etc., so dass wir hier ein Zimmer als Stauraum nutzen bzw. die Fahrräder auf dem Balkon/Wintergarten unterstellen… Aber immerhin haben wir hier neben der obligatorischen Klimaanlage auch Fußbodenheizung, was in diesen Breitengraden Chinas (also Heizung überhaupt) eine Seltenheit ist. In meiner Sprachschule werde ich wohl auch ab demnächst im fetten Wintermantel sitzen, so wie meine Lehrerin jetzt schon – wenn die Sonne nicht gerade scheint, ist es mittlerweile durch die Feuchtigkeit schon verdammt kalt. Leider warten wir immer noch auf unser Gepäck, was verschifft worden ist (hängt noch im Zoll), so dass ich weder eine dicke Jacke hier habe noch… Es funktioniert zwar alles, ist jedoch nervig – und eigentlich wollte ich nicht alles doppelt einkaufen.

Gas und Wasser muss hier – wie auch eigentlich alles – im Voraus bezahlt werden, sonst wird einem der Hahn zugedreht. Unsere Maklerin meint wir kommen mit dem vorhandenen Gas nicht über den Winter und da man pro Monat nur 150m³ kaufen kann, wird das wohl nicht so toll werden für uns – naja mal schauen. Zur Not kann die Klimaanlage ja auch heizen. Ich bin ja mal gespannt wie kalt das wirklich noch so wird.

Zimmer

Unser Wohnzimmer – brauchen noch ein paar Bilder an die Wände

In der Wohnung: es gibt keinen Geschirrspueler (also kennen die Chinesen gar nicht), viele Küchen haben einen Sterilisator (unsere nicht) und es gibt keinen Backofen, nur zwei bis drei Gaskochstellen (bei uns zwei) – einen Backofen haben wir uns vor ein paar Tagen im Internet gekauft – mal schauen wann der kommt und was der dann so kann – muss doch mit Lasse Weihnachtskekse backen 🙂

Erste Eindrücke

Nachdem wir nun gute 4 Wochen hier in China sind, nutze ich das Blog-Schreiben als Ausrede, um mal einen Abend nicht chinesisch zu lernen. Ich bin zwar seit drei Wochen in der Sprachschule und habe gefühlt schon einen „großen“ Wortschatz. Jedoch holt mich die Realität schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, wenn eine nette Verkäuferin mich fragt wie lange wir hier schon wohnen, ich stolz „zwei Wochen“ auf chinesisch stammle und sie verständnislos reagiert. Zumindest habe ich die Tage erfolgreich einen neuen Trinkwasserkanister bestellt – aber mehr mit Händen und Füßen als in sauberem Chinesisch. Dass Lasse „liang sui“ (zwei Jahre alt) ist, ist ja mittlerweile mein Standardsatz, denn alle finden ihn „ke ai“ (süß oder zum Verlieben). Wenn sein Laufrad dann weiterhin bewundert wird und ich gefragt werde wo das her ist (nach mehrmaligem Wiederholen hatte ich auch die Frage kapiert), antworte ich ein wenig stolz mit „de guo“ (Deutschland), was ich jedoch wohl wieder falsch betont habe und erst nach weiterem Nachfragen mit „Germany“ verstanden wird.

Lasse auf dem Weg in den Kindergarten

Nell nell nell !!

„Made in Germany“ ist hier übrigens einiges und das steht natürlich für Qualität und Langlebigkeit – ich dachte bislang ja, das wäre nur so daher gesagt, aber nachdem wir uns eine Mikrowelle gekauft hatten (nicht die ganz billigste) und ich sie am nächsten Morgen anschmiss, sprang ich halb zur Küchentür hinaus, da sie einen Höllenlärm verursachte. Nach näherem Betrachten fehlten drei Schrauben im Gehäuse, doch damit war das Problem noch nicht behoben. Nachdem Martin das gute Stück zerlegt und hier und da die Schrauben ausgewechselt hatte, konnte er den Fehler durch besseres Befestigen des Trafos beheben – ja in China ist es wirklich so mit der Einstellung „das passt schon“ – nur nicht so genau hingucken… Bzgl. „Made in Germany“ gibt es hier also nicht nur Elektrogeräte, Milch, Wurst und Käse (ich bin echt überrascht, was ein solch kleines Land wie Deutschland doch überall hin verfrachtet…), sondern auch jede Menge „Haba“ Spielzeug, was zu horrenden Preisen verkauft wird. In den Haba-Stores (mit fetter „Made in Germany“ Werbung) gibt es dann auch spezielle Kinderlerngruppen, die unter Aufsicht und mit Anleitungen verschiedene Haba Spiele spielen. Aus Interesse habe ich mir das natürlich mal angeschaut, aber nachdem ich den Preis für einmal wöchentlich eine Stunde, bei einem Jahresvertrag von über 1000€ erfahren habe, dachte ich mir dann doch, dass Lasse darauf verzichten muss. Auch das „Little Gym“ (= Kinderturnen) liegt in der gleichen Preislage und ist mir damit ein wenig zu teuer – dann tun es die Klettergerüste auf dem Spielplatz auch.
Also was ist eigentlich anders – eigentlich nichts und doch alles: es ist aber bisher alles so wie ich es erwartet habe – um nicht zu sagen die Bücher von „Yu Chien Kuan“ bzw. seiner Frau sind sehr zutreffend (zumindest hier in der großen Shanghai Umgebung) und sehr zu empfehlen für China-Interessierte – egal ob es um die Eigenschaften und Gewohnheiten der Chinesen oder deren Vorurteile und Vorstellungen den Deutschen gegenüber geht. Meine Chinesischlehrerin war zum Beispiel ganz überrascht, dass ich Abends duschen gehe, dass tun doch sonst nur Chinesen und nicht die Europäer…

Weitere Bilder: